Ich möchte mal eine kleine Umfrage anstoßen. Es wird oft über Betrug/Treue/Eifersucht debattiert, über Mono.- Poly.- und was auch immer.
Hier mal eine andere Frage. Wie hat sich Eure Einstellung dazu im laufe Eures Lebens oder Eurer Partnerschaft verändert.
Vom Partnerschaftsmodell mal ganz unabhängig.

Alles wie schon immer, seit meiner Jugend
Treue ist mir wichtiger denn je, oder ich bin Eifersüchtiger
Treue, Eifersucht hat sich Relativiert ich sehe es mit zunehmendem Alter viel lockerer.

Leomv

Da kreuz ich an

Hehe, ich nenne das mal Gelassenheit, was die Rheinische da so schreibt.

Inwiefern hat denn das unterscheiden können/wollen,
etwas mit Werteverlust und Konsumverhalten zu tun?
Meine welche Gedanken bringen Dich zu dem Gedanken ?

Einwerfen will ich auch den Punkt: Konsumverhalten.

Mein,konsumiert wird immer. Fragt sich nur wie.
Und welche Werte gehen verloren ?

eigentlich könnte man ein w für weiblicher thread darüber schreiben, scheint männer nichts anzugehen.

trotzdem mein quanterl senf dazu: irgendwann lernt man(n), dass er sich nur selbst schadet, wenn er eifersüchtig ist. dann lernt er, dass seine treue das verstärkt. und mit dem alter kann er gelernt haben, dass man damit sehr locker umgehen kann, solche frauen den aufwand nicht wert sind, ihretwegen eifersüchtig zu sein.

ich habe sogar gelernt, dass liebe und eifersucht sich ausschließen, wenn es denn liebe ist.

Naja, ich w+ürde jetzt nicht sagen,das
"s**uelle Großzügigkeit" im BDSM eine Selbstverständlichkeit ist.

Selbstverständlich scheint eher die typische Doppelmor**,
die beim heimlichen Fremdgehen besteht.


Natürlich geht keiner fremd...
denn das einvernehmeliche " sich gemeinsam s**uelle Freiheiten gestatten", ist schleißlich schon verwerflich genug. Der Mesnch ist natürlich von Natur aus Monogam.
Und wenn nicht...
dann hat er gefälligst seine Fantasien, Sehnsüchte, Ideen zu verleugnen,
um der herrschenden Doppelmor** nicht auf die Füße zu treten und ein braver Mensch zu sein.
Man kann doch nicht einfach" in aller ofenheit" Dinge tun, von denen anderen selbstverständlich (nicht ?) träume) und dies selbstverständlich (nicht ?) heimlich tun.

Werteverlust liegt für mich halt in der Doppelmor**.
Nicht in der Auseinandersetzung mit menschl. s**uellen Fantasien, Wünschen, Ideen, Sehnsüchten.

sub c, auch der genannte absatz hat seine berechtigung. da ich mental sensibler bin, als man denken könnte, habe ich immer dann eifersucht erlitten, wenn ich wirklich heimlich betrogen wurde. mir blieb nur, auf solche frauen zu verzichten, mir klar zu machen, dass es sicher auch noch für mich geeignetere exemplare gibt. und siehe da, es gibt.

und wenn die liebe beidseits kein leerer wahn ist, kann auch ich sehr großzügig unterscheiden zwischen s** und liebe, wobei ich selbst das nicht für mich in anspruch nehme.

Nun doch etwas Leben in der Runde.

Eifersucht ist ja ein Mischgefühl. Verlustangst und Neid sind da wichtige Komponenten. Dann gibt es ja noch das Problem mit dem Rest der Gesellschaft. Die Hörner werden oft ja erst deshalb dazu, weil die Welt drumherum auf monogamie Mor** macht.
Also auch wenn man sich in der Partnerschaft s**uelle Freiheiten gönnt ist es oft nicht angebracht es öffentlich zu machen.

Die Umfrage, geht natürlich davon aus, dass man dem Partner grundsätzlich Treu ist. Aber sich in der Partnerschaft gewisse Freiheiten gibt sich vertraut.

Ich glaube nicht, dass es im allgemeinen im BDSM Bereich "freier" zugeht. Gerade bestimmte DS Strukturen schränken dieses ja auch ein.

Weil sich aber im BDSM Bereich stärker mit den Gefühlen, Bedürfnissen, Wünschen auseinander gesetzt wird, können Einige ihre Partnerschaft selektiv öffnen. Haben erkannt, dass sie sich wohl sonst nur selbst behindern.

Gerade im D/s Bereich , sehe ich das anders.

Zumindest, wenn es auch um die Komponenten der s**uellen Demütigung/Erniedrigung geht.
Oder das, was so schön mit Macht/Ohn(e)macht umschrieben wird.
Leider wird das viel zu oft mit zwischen-menschlicher Erniedrigung verwechselt oder diesbezüglich erst gar nicht differenziert gedacht.
"Dumm f***t gut", trifft also in dem Bereich zumindest gar nicht zu. Auch wenn der Slogan, immer mal wieder, durch die Weltgeschichte geistert.
Insofern schließt sich ein wahlloses Konsumentenverhalten schon bei dem Punkt ,von vornherein aus.

Da dies nicht der einzige Auswahlpunkt ist,
schrumpft die Zahl der in Frage kommenden,
eventuellen " rein s**uellen Tauschpartner" auf eine kleine Anzahl an Menschen.

Keiner ist gezwungen, wahllos zu konsumieren.


Zum Thema Gefühl.

Also ich bin nicht in der Lage,
meine Gefühle irgendwie abzuschalten.
Auch nicht bei dem, der Eifersucht.
Warum sollte ich das auch tun ?

Weil mir dann irgendwer vorwerfen könnte,
ich besäße ein mangeldes Selbstwertgefühl und/oder Verlustängste ?

Ja, mei
ich bin so pervers, ich glaube in jedem Menschen schlummert sowas.
Sind schleißlich auch nur Gefühle.
Mir würde echt mein Mensch sein abhanden kommen,
wenn ich meine Gefühle abstellen oder verleugnen müßte,
nur weil einer sich irgendwas zusammenreimen könnte/
einer evtl.denken könnte... was ich denken/fühlen/meinen könnte..
oder auch nicht...
Da würd ich ja ne Macke bei kriegen.

Es denkt eh jeder das, was er denken will.

Wir sind nicht in Saudi-Arabien, hier wird nicht gesteinigt, sondern nur ermahnt, nicht im Glashaus mit Steinen zu werfen. Also keine Angst, keine-r nimmt dir deine Monogamie.

Aber auch wir sehen es so, dass wenn man sich liebt, offene Polyamorie der Beziehung nichts anhaben kann, denn in einer Beziehung geht es normalerweise nicht nur um s**. Es zählen ganz andere Dinge. Wir halten eine menage à trois noch für das Bedenklichste, aber auch dafür gibt es Gegenbeispiele.

Ein sehr interessantes Thema denn es regt an, über die eigene Position nachzudenken. Ja, meine Einstellung zu Treue hat sich, was durch das Alter und den gemachten Erfahrungen bedingt ist, geändert. Treue ist mir sehr wichtig aber gleichzeitig kann ich "teilen" - dies in " weil es bestimmte Bedingungen erfüllen muß.
Treue wird sehr oft gebraucht, verlangt und versprochen. Auch ich selbst kabe mich unter dieses Diktat gestellt. Gleichzeitig habe ich durch SM und meine Vorstellungen von Vorführung, Beteiligung weiterer Personen erlebt, dass meine Partnerin dabei einen erheblichen Luastgewinn hatten und ich auch. Ich habe aber auch Situationen erlebt, da habe ich mich nicht wohl gefühlt. Dadurch habe ich für mich entdeckt, das "Treue" nichts mit Alleinanspruch zu tun hat, Ich bin für mich zu dem Schluß gekommen, das Treue sehr viel mit Verlässlichkeit, Beständigkeit, Achtung und Übereinstimmung zu tun hat.
Ich kann doch keine Beteiligung von anderen Personen arrangieren, wenn ich befürchten muß, meine Partnerin/Partner zu verlieren. Und jetzt schreibe niemand, das wäre nicht die Frage wenn man "gut" ist. Das menschliche Spektrum einer Person ist so vielfältig, dass sich immer ein Punkt finden läßt, an dem jemand anders "besser" ist.
Wer also mit den Vorstellungen von "Polyamie" liebäugelt, muß sich klar sein, das damit ein Weg gewählt ist, der ersteinmal verlangt, sich selbst genau zu kennen, seine eigenen Bedürfnisse zu artikulieren und damit das Wagnis einzugehennach den passenden Ergänzungen zu suchen. Einfache Antworten wie - ich bin treu - du mußt es auch sein, gelten nicht.

Ich sage mir, dass eine Beziehung ob monogam oder mit Polyamorie gelebt zerbricht, wenn sie im Kern nicht in Ordnung ist. Heimlichkeiten tragen dazu am ehesten bei, denn das ist echter Betrug. Davon leben viele Fernsehserien.

Bei finya gibt es einen Katalog von 100 mehr oder minder guter Fragen. Dabei kommt auch die Frage, wann eine Beziehung OHNE DISKUSSION beendet wäre. Die Meisten antworten mit bei Untreue. Ich meine, wenn eine Beziehung diskussionslos beendet wird, war es keine, die den Namen verdient. Dann steht purer Egoismus im Vordergrund, der allerdings auch masochistische Züge annehmen kann.

Ich für meinen Teil,
kann mit dem Begriff der "wahren Liebe" nichts anfangen.
Ich wüßte auch nicht, wie man "unwahr lieben" sollte.

Liebe ist ein Gefühl,in mir.
Ich kann auch nichts damit anfangen, daß man
"Liebe beweisen" muß.
Beweise sammeln kann man ja bei einem Tatort oder einem Verbrechen.
Wie soll man ein Gefühl beweisen ?

Gefühle des Gegenübers müssen geglaubt werden.
Man selbst muß an seine Gefühle glauben.

Beweise mir, daß du mich liebst .. spring aus dem Fenster

Wäre das jetzt ein "Liebensbeweis" ?

Es geht bei Monogamie oder sich gegenseitig s**uelle Freiheiten schenken,
nicht darum ob irgendeine Lebensform, im mor**ischen Sinne,besser oder schlechter ist.
Besser oder schlechter kann man das nur für sich empfinden.
Sprich, fühle ich mich gut oder nicht gut,
bei dem was ich mache.

Kein Mensch kann monogam werden, nur weil der Mensch, den man liebt, monogam ist.
Das paßt dann halt einfach nicht.
Das ist bedauerlich, aber ist halt so.
Es würde nichts bringen, wenn sich Beide in ihren Gefühlen verleugnen würden. Man keinen Menschen zwingen, der sich für Poly entschieden hat, sich zur Monogamie bekehren zu lassen. Zumeist kennt er diese Form des Zusammenlebens eh, weil er sie vorher schon mal gelebt hat.
Ebnso kann ein s**uell polygamer Mensch, keinen Menschen dazu zwingen, mal eben seine Einstellung und Lebensansichten zu ändern.

Sich s**uelle Freiheiten zu schenken,
muß nicht automatisch mit dem Verlust, mentaler und ermotionaler Treue einhergehen.
Menschen die sich lieben, könen sich gegenseitig die Seele f***en. Mit einem Menschen s** zu haben, den man liebt,
wird sich immer ganz anders anfühlen,
wie bei einem Menschen, bei dem nur die Komponente der Fleischeslust geteilt wird.

s** wird nicht "reiner und unschuldiger",
wenn man as Licht ausmacht oder den Gesetzen der Monogamie folgt.
Was s** beschmutzen kann, sind die eigenen innere Gedanken und Einstellungen zur s**ualtität.
Ein Mensch ohne Respekt und Achtung,vor den Gefühlen anderer, wird auch nicht im Thema s**ualität plötzlich seine Fähigkeiten dazu finden, wenn er sie schon im Rest des Lebens, vermissen läßt.

Für mich gilt: Entweder miteinander und nur miteinander, oder auseinander. Ganz schnörkellos und ohne viel Federlesen. Umsonst hat der Zimmerman kein Loch in der Wand gelassen. ;)

Eine reife Dame, hat mal an ihrem Geburtstag gesagt.
"Es gibt nur drei Sorten Männer, Fremd-geher, Dumme und Kranke"

Hmm, war gar nicht da Thema. Ich, für mich glaube das Treue sich nicht alleine dadurch Manifestiert, wie viele s**partner man hat. Ich rede nicht, von Betrug und Fremdgehen. Sondern, davon, dass der Partner es weiß, es nicht nur aus Verzweiflung duldet.

Polygame Beziehungen sind ja nicht durch Untreue geprägt und den Partner alle fünf Jahre zu wechseln ist für mich auch nicht Monogam.
Wie, würden wir ohne gesellschaftliche Zwänge leben? Wenn Männlein und Weiblein alle auch finanziell unabhängig wären.
Kein Trauschein bindet, Kinder kitten usw.. wie viele Partnerschaften bleiben dann zusammen. Ich glaube schon, dass das Leben etwas bunter wäre. Und trotzdem, der Liebeskummer und die Eifersucht nicht aussterben würde.
Keine Eifersucht, im positiven Sinn, ist ja wohl eher Desinteresse.


Also, lässt Eure Eifersucht (die ich in gewissen Maßen für völlig in Ordnung und notwendig halte) mehr, oder weniger zu, verglichen mit Eurer Jugend.

Wie auch immer, schöne Diskussion.